Im letzten Teil habe ich u.A. von Lauf Knigge gesprochen. Bevor ich mit der „normalen“ Wettkampf Miniserie fortfahre, möchte ich einmal eine, bzw. zwei Stories von meinem allerersten Lauf-Wettbewerb erzählen. Hier also Story Time:
Vor ein paar Jahren beim Buntekuhlauf in Lübeck. Für mich ein Zwischenwettkampf, um die Abläufe zu optimieren, für meinen damals schon geplanten Marathon. Hier sollte es um 10 km gehen. Die Temperaturen waren extrem heiß mit 38 Grad. Zu meinem Beitrag zu Tipps im Umgang mit hohen Temperaturen geht es hier.
Nachdem der Startschuss in Form eines Muhens gefallen ist, springen wir direkt in den Lauf. Auffällig für mich war, dass es durchaus über Stock und Stein ging und hier und da für mich eine Gefahr bestand umzuknicken, wenn ich nicht aufgepasst hätte.
Ich finde also eine Gruppe, in der ich gut laufen konnte, ich glaube wir waren so 3-4 Personen. Quasi dem Lead/Tempomacher (wohl Triathlet, der später wohl auch 15 km gelaufen ist), mir, einem älteren Läufer, ich schätze Ü 60 und 1-2 weiteren Läufern.
Es gab einen Rundkurs, der ca. 5 km lang war. Versorgungsstationen waren ursprünglich nicht geplant, aber man hatte aufgrund der Temperaturen Wasserstellen eingerichtet.
Runde 1 haben wir überwiegend in der Gruppe absolviert. Der ältere Läufer und ich waren eher im hinteren Teil der Gruppe. Sein Kopf war hochrot und sein Schnaufen begleitete uns hörbar. Ich glaube die Sanitäter haben auch immer wieder besorgt geschaut.
Wir laufen also in den Start/Zielbereich, um Runde eins zu beenden und Runde zwei anzutreten. Natürlich waren dort auch die meisten Zuschauer oder spätere/frühere Starter. Genau in diesem Bereich beschleunigte er und setzte sich leicht von der Gruppe ab, um sich anschließend ein paar hundert Meter später wieder in die Gruppe zurückfallen zu lassen.
Damals waren meine Reaktionen ungläubig in der Richtung: „Wie kann man so sein Pulver verschießen, er hätte später schneller einlaufen können und eine bessere Zeit erzielen können“.
Heute denke ich mir, dass das vielleicht sein Moment war, den er gesucht hat und für den er gerne weitere 20-25 Minuten schnauft und die Sanis sorgt.
Was ich damit sagen will ist, dass jeder aus anderen Gründen läuft und/oder an Wettkämpfen teilnimmt. Einige mögen sich überschneiden und andere sind einzigartig. Vielleicht hat er in der Menge seinen Enkel/in gesehen, seine Frau oder oder oder und das hat ihm einen Schub gegeben?
Schlussendlich ist es egal, es ist toll, dass es genug Gründe für ihn gab anzutreten. Allen Widrigkeiten zum Trotz. Ich hoffe er hat seine Laufliebe beibehalten.
Warum lauft ihr?
#Lauf-Liebe (Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen)
Ich hab mich etwa bei km 8 von der Gruppe mit einem Puls von 192 Schlägen (ja wirklich, ich hatte damals einen sehr hohen max. Puls von etwa 199) abgesetzt und hab mich bei 1-2 Schlägen mehr für den letzten km einer schnelleren angeschlossen.
Ich konnte mich hier aber nicht mehr lösen und habe dem Impuls den Lead auf der Schlussgeraden zu überholen unterdrückt, das Thema Knigge in dem Fall hatten wir letztes Mal. Ich hatte sogar genug Pruste mich noch zu beschweren, dass das ja keine 10 km gewesen wären und hab mich etwas um meine Bestzeit beraubt gefühlt.
Ob der Zwischensprinter ins Ziel angekommen ist? Yes, ich habs in der Ergebnisliste einsehen können (Alter, Finishzeit hat gepasst). Ich konnte einiges an Zeit auf die 1. Gruppe rausholen -so hat wohl jeder das bekommen was er wollte-.
Hier der übliche Hinweis auf meinen Guide:
Wenn ihr euch sicherer beim Laufen durch die Stadt bewegen wollt und auch sonst, könnt ihr meinen kleinen Guide „Schatz, lauf vorsichtig“ für zwei Silbermünzen erwerben und mich auch damit unterstützen.
Warum auch immer ihr lauft, ich hoffe ihr tut es aus Laufliebe!
Euer Frank
Edit: Auch wenn es sich um eine öffentliche Veranstaltung gehandelt hat und der Artikel meine Beobachtungen und Meinungen wieder spiegelt habe ich die Eckdaten verallgemeinert.